Montag, 15. Februar 2016

Von Rhönschafen, Äpfeln und moosbedeckten Steinen



Drei Tage dem Alltag entfliehen und entspannen - das war das Ziel unseres Kurzurlaubs in der nahen Rhön. Bereits zum zweiten Mal suchten wir uns das Rhönschafhotel in Ehrenberg dafür aus und waren auch dieses mal wieder sehr zufrieden damit. Die tollen Arrangements sind genau das Richtige für einen Wochenend-Kurztrip.




Im Hotel wird das gewählte Thema Rhönschaf und Apfel konsequent umgesetzt. In den Zimmern fühlten wir uns dank Grasbemalung an den Wänden und Schäfchentapete schäfchenwohl. Im Sommer kann man sogar direkt auf der Apfelwiese im Schäferwagen schlafen. Auch eine Sauna ist in einem Schäferwagen mit Holzofen untergebracht. Leider kostet der Saunabesuch 5 Euro pro Person, was wir schon recht teuer fanden. Deswegen haben wir dieses Mal auf den Saunagang verzichtet, vor drei Jahren waren wir aber dort - ein tolles Erlebnis. Unser Arrangement beinhaltete einen Besuch im hauseigenen Apfel-Sherry Theater. Der Chef persönlich führt in die Herstellung des Apfel-Sherrys auf amüsante Weise ein. Sein Enthusiasmus und seine Begeisterung für das Produkt stecken an. Nach der Einführung darf man sich durch eine Vielzahl von Apfelsherrys probieren, die aufgereiht in großen Glasballons in verschiedenen Rottönen leuchten. Am besten probiert man sich von trocken nach süß. Manche Sorten sind mit Quitte oder anderen Früchten verfeinert und tragen Namen wie "Neue Wiese" oder "Klimawandel" (reift unter freiem Himmel mit Temperaturen von -25 bis +35 °C). Ich trinke sehr wenig Alkohol und Sherry kann ich generell nichts abgewinnen, aber ich muss sagen, so ein edelsüßer Apfelsherry gefällt meinen Geschmacksnerven. Leicht angesäuselt schläft es sich auf den recht harten Matratzen und den etwas hellhörigen Zimmern auf jeden Fall besser. 



Auch in den Speisen wird Regionalität groß geschrieben und es werden transparent Erzeuger und Bezugsquellen der Lebensmittel genannt. Auf unsere vegane Ernährungsweise einzugehen war für das Team kein Problem und so wurden wir am ersten Abend mit einem veganen Drei-Gänge-Menü überrascht, welches uns absolut überzeugte. Zur Vorspeise wurden Rhöner Antipasti gereicht, als Hauptgericht bekamen wir mit Reis gefüllte Paprika und Polentaecken serviert und als krönender Abschluss überraschten vegane Arme Ritter mit Apfelsoße. Wäre die Paprika noch mit Linsen gefüllt gewesen, wäre es wirklich ein absolut perfektes vollwertiges Abendessen gewesen. Am zweiten Abend ließ die Kreativität der Küche leider etwas nach und so gab es die obligatorische Kartoffelpfanne wie in so vielen Restaurants, die mit veganer Ernährungsweise nicht so viel anzufangen wissen. Trotzdem war es wieder sehr lecker. Beim Frühstück wurden viele regionale Obst- und Gemüsesäfte angeboten und auf Wunsch bekam ich sogar ein mit Wasser angerührtes Frischkornmüsli serviert. Es gab ein rotes und ein grünes Pesto, welche vegan waren und eine Vielzahl von Marmeladen. Nach drei Tagen war das Frühstücksangebot für uns etwas einseitig und ich vermisste Obst. Trotzdem muss ich sagen, dass das Angebotene von toller Qualität ist und lecker noch obendrein. Ich hätte mir vielleicht einen veganen Aufstrich gewünscht und ein paar Nüsse. 



In der nahen Umgebung gibt es unzählige Wanderwege. Wir besuchten das Rote Moor, die Wasserkuppe, den Feldberg und die Kaskadenschlucht. Für Geschichtsinteressierte ist ein Besuch der innerdeutschen Grenze z.B. am Point Alpha zu empfehlen. Am Schwarzen Moor bekamen wir sogar eine vegane Bratwurst im Weck an der Imbissbude - das freut die Veganerin. Wenn das Wetter mal nicht mitspielt, kann ein Besuch der 7-Welten-Therme entschädigen. 



Und hier gehts zum virtuellen Besuch des Rhönschaf-Hotels ...

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