Sonntag, 16. August 2015

Vegan Essen in Marokko

Wer mir auf Instagram folgt, hat sicher an meinen Fotos gesehen, dass der Herzensmann und ich dieses Jahr einen Urlaub in Marokko verbracht haben. Unsere anfängliche Skepsis, ob unsere vegane Ernährung auch in Marokko durchzuhalten sein würde, war unbegründet.  Die marokkanische Küche hält einige vegane Gerichte bereit und wir können sagen, dass wir nie und niergendwo in Marokko hungrig blieben. Einige der Speisen werde ich in nächster Zeit nachkochen und Euch noch genauer vorstellen. 





Die Unterkünfte die wir bereits über AirBnB vorgebucht hatten, stellten sich bis auf eine Ausnahme allesamt als absolute Glücksgriffe heraus. Meist war ein kleines Frühstück inbegriffen und für die Angestellten schien es kein Problem zu sein, auf unsere Spezialwünsche einzugehen. Zum Frühstück wurde uns meist ein Cafe noir und ein frischgepresster Orangensaft gereicht, welcher in Marokko viel weniger Säure enthält als wir es aus Deutschland gewohnt sind. Frisches Fladenbrot und Konfitüre waren ebenso immer mit von der Partie. Meist bekamen wir dann auch noch frisches Obst, Olivenöl und Gewürze und Tomaten serviert. Die typisch marokkanischen Pfannkuchen "Msemen", werden mancherorts auch nur mit Öl oder pflanzlicher Magerine zubereitet und sind daher auch vegan. Ich liebe diese Pfannkuchen, die so herrlich zartblättrich im Mund zerfallen und einen für einen anstrengenden Sightseeing Tag bis zum Mittagessen stärken. 





Nicht ganz vegan, da mit Honig, ist die Berber Nutella. Eine herrlich nussig und süß schmeckende Creme aus Mandelmus, Honig und Arganöl.

Auch die Märkte sind ein ware Fundgruben an veganen Gaumengenüssen. Oliven in allerlei Geschmacksrichtungen, eingelegte Peperoni und Pickels, Harissa in grün und rot und eine bunte Auswahl an Gemüse und Obst sorgen für Abwechslung auf dem Teller. An den Ständen darf man sich durch das Angebot probieren, bis jeder seinen Favoriten gefunden hat. Frisches Fladenbrot gibt es an jeder Ecke. Je nach Region gibt es dabei Unterschiede. Das Berberbrot wird z.B. an der Ofenwand gebacken und ist außen herrliche Knusprig und innen saftig und weich. Doch auch das ganz normale Fladenbrot ist nicht zu verachten. Auf einigen Märkten haben wir sogar eine Art Vollkornfladenbrot gefunden. 






Auch der Besuch im Restaurant stellt kein Problem dar. Überall gibt es zumindest einen CousCous Végétarienne oder eine Tajine, die auch nach eigenen Wünschen frisch zubereitet wird. Allerdings sollte man ein wenig Geduld mitbringen, denn so eine Tajine brutzelt gerne mal ein Stündchen über offenem Feuer. Für nur einen Euro gibt es in vielen Lokalen einen Salat Marocaine der auch die Lust auf frisches, knackiges Gemüse stillt. In kleinen Straßenlokalen gibt es häufig Sandwiches. Das Baguette wird auf Wunsch auch nur mit Harissa bestrichen und mit Gemüse und Oliven belegt. Frische Pommes gibt's gleich mit dazu.








Nicht zu verachten sind auch die zahlreichen Straßenverkäufer. Von früh morgens bis spät abends laufen Verkäufer mit ihren Handkarren voller Kaktusfrüchte umher. Es ist schwer 300 Meter zu gehen, ohne an einem Verkäufer vorbeizugehen. Für gerade mal 10 Cent bekommt man zwei Früchte frisch aufgeschnitten in die Hand. Fliegende Händler preisen auch noch allerlei weiteres an, z.B. frisch frittierte Kartoffelchips, Kichererbsen und Saubohnen mit Salz, Popkorn und Erdnüsse. Das Streetfood wird ergänzt durch karamelisierte Nüsse, Salzmandeln und allerlei Trockenfrüchte wie Datteln oder Feigen. 





Frisch gepressten Orangensaft gibt es ebenfalls an jeder Ecke. Minztee, Nationalgetränk Nummer eins, ist zwar für europäische Gaumen ziemlich süß, aber trotzdem sehr lecker und nach einer nervenaufreibenden Busfahrt über Atlaspässe auch eine erprobte Nervennahrung. Der Minztee wird nicht nur mit einem Zuckerwürfelchen gesüßt, sondern es werden direkt mehere Zuckerbarren in dem kleinen Kännchen versenkt. 



Auch wer sich entscheidet, im Urlaub öfter einmal selber zu kochen, wird keine Probleme haben. In den kleinen Tante Emma Läden, die es fast in jeder Straße gibt, kann jede gewünschte Menge an Nudeln, Reis und Gewürzen abgewogen werden. 




Marokko ist damit ein wunderbares Reiseziel auch für Veganer. Niemals wurden wir wegen unserer speziellen Ernährungsweise kritisiert. Durchweg haben sich alle stets bemüht, unseren Wünschen entgegenzukommen. So bleibt mir nur, jeder und jedem von Euch "Bon Appétit in Marokko" zu wünschen.


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