Dienstag, 17. Februar 2015

17. Bericht aus dem Saisongarten



Der Schlüssel zum Geräteschuppen ist zurückgeben, die Schaufel und die Gartenhandschuhe sind schon seit langem sicher für die neue Gartensaison verstaut. Trotzdem habe ich mich noch einmal in den Saisongarten aufgemacht. Sogar im Februar versprüht der Garten seinen Charme. Die Bohnenstangen in der Nachbarsparzelle stehen noch. Vielen Pflanzen hat der Frost aber heftig zugesetzt und Fäulnis und Zersetzung nehmen unaufhaltsam ihren Lauf. Trotzdem ist noch das eine oder andere frische Grün zu finden und kleine Eiskristalle glitzerten auf den Blättern. 



Für mich war es der letzte Besuch für diese Saison. Etwas wehmütig verabschiede ich mich. Es hat mir wirklich große Freude bereitet, zu zusehen wie aus Samenkörnern, prächtige Pflanzen und leckeres Gemüse wuchs. Es hat mich einiges an Schweiß und Anstrengung gekostet, die oftmals harte Erde wieder zu lockern und die Pflanzen vor dem Verdursten zu retten. Auch Wut hat der Garten in mir hervorgerufen, nicht zuletzt als die Kohlfliege ihre Eier in meine Kohlköpfe legte und schon bald gefräßige Larven daraus schlüpften oder als Unbekannte mein mühsam gepflegtes Gemüse ernteten. Ich musste erkennen, wie viel Arbeit der Gemüseanbau macht, und umso mehr schätze ich auch den Wert gekaufter Lebensmittel. Trotzdem überwiegen die positiven Gefühle und ich möchte die Erfahrung als Saisongärtnerin auf keinen Fall missen. Ich hoffe, auch in der nächsten Saison wieder die Harke schwingen zu können, und freue mich schon auf die neuen Herausforderungen auf dem Feld.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen